Chorfahrt nach und Auftritt in Trier

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Sonntag, halb acht in Ockenheim.
Ganz Ockenheim schläft.
Ganz Ockenheim?
Nein, denn 70 wache oder auch halbschlafende Menschen stehen auf der Bleiche und warten auf den Bus, der sie nach Trier bringt.

In Trier ging es direkt zu St. Paulin, einer spätbarocken Pfarrkirche, deren Ausstattung von Balthasar Neumann (ihr kennt ihn vielleicht vom 50 Mark-Schein) entworfen wurde. Daher erinnert sie durch ihre hellen und verzierenden Gestaltungselemente an niederbayerische Kirchen. Solltet ihr mal auf der Empore dieser Basilika minor sein und euch in den Nischen aufhalten, während jemand Orgel spielt: Obacht vor den Seitentüren!

Nach der Mitgestaltung des Hochamtes fuhren wir inklusive kurzer Stadtrundfahrt und -gang zum Bitburger Brauhaus in der Trierer Innenstadt. Per Bus ging es an der Porta nigra vorbei zu den Kaiserthermen und von dort zu Fuß durch den wunderschön angelegten Palastgarten mit seinen vielen Nischen zum kurfürstlichen Palais, ein kurzer Blick in die beeindruckende Konstantinkirche (leer und doch so mächtig) und schon waren wir am Kornmarkt. Nach dem Essen huschte ein Grüppchen noch durch die Innenstadt Richtung Porta nigra über den Marktbrunnen mit St. Gangolf und der Liebfrauenbasilika zum Dom. Allerdings waren wir schon in Zeitverzug und konnten hier nicht länger verweilen. So ging es schnell Richtung Bus, der zwischen Kaiserthermen und Palastgarten wartete.

Anschließend ging es zunächst per Bus nach Fell, einer Gemeinde unweit von Trier, und ihrem stillgelegten Schieferbergwerk. Und waren wir nicht eh schon spät dran, konnte der Bus in einer Straße nicht um die Ecke manövrieren, da ein Auto zu nach an der Straßenmündung parkte. Nachdem auch nach zehn Minuten niemand in den umliegenden Häusern auf unsern Klingeln reagierte, riet uns ein Passant, einen kleine Umweg zu fahren anstatt auf den Fahrer zu warten. Gesagt, getan.

 

Ein Teil unserer Gruppe stieg am Parkplatz des Besucherbergwerks aus, an anderer Teil fuhr anschließend mit dem Bus nach Riol zum Triolagofreizeitsee. Dort gibt es tolle Angebote wie eine Sommerrodelbahn, Minigolf- und Fußballgolfanlage.

Die Gruppe in Fell musste eilig einen Hügel hinaufgehen und sich schnell einen blauen Schutzhelm abholen. Dann ging es flott in das schmale Bergwerk mit relativ niedriger Deckenhöhe. Regelmäßig war ein „Tock“ und häufig kurz danach ein Fluchen zu hören, denn wer über 1,70 m groß ist, stieß häufiger mal mit dem Helm gegen die Decke. Im Bergwerk erfuhren wir, dass die Bewohner von Fell und den umliegenden Orten im Sommer als Winzer arbeiteten, im Winter als Bergmann, um die Familie auch im Winter ernähren zu können. Die Lebenserwartung war aber dennoch erwartungsgemäß gering, denn die Arbeit als Bergmann einer Schiefergrube war im wahrsten Sinne des Wortes sehr beschwerlich und der aufgewirbelte Staub nicht gerade gesundheitsfördernd. Keine Sorge, da niemand mehr in der Grube arbeitet, muss man jetzt nicht mehr um seine Gesundheit fürchten. Die einstündige Führung ist wirklich jedem ans Herz zu legen!

Der Bus holte die Bergwerkgruppe in Fell ab und fuhr sie zum Triolago, wo wir schon sehnsüchtig von den anderen erwartet wurden. Dort gab es zum Abschluss noch Weck, Worscht, Wei und Kuchen – dann ging es wieder zurück nach Ockenheim, wo wir gegen 20:30 Uhr ankamen.

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